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Toni Schönfelder A lifetime of innovation



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Toni Schönfelder
A lifetime of innovation

Datum: 04.03.2000 Autor: Eva Weissenberger Alles Walzer, alles in Ordnung Debüt der österreichischen Regierung auf dem Wiener Opernball: Die Koalition tanzt - und die deutsche Wirtschaft steht Schlange vor der Kanzlerloge WIEN, 3. März. Der weiße Rolls-Royce hat soeben ungehindert alle Absperrungen passiert und rollt nun im Schritttempo die Rampe zur Wiener Staatsoper hinauf. Verdunkelte Scheiben. Die Fotografen werden aufmerksam. Der Wagen hält, langsam öffnet sich der Volant. Doch etwa 30 Sekunden lang passiert gar nichts. Dann steigt ein Mann aus. Grauer Uniformmantel. Kappe mit Reichsadler. Schnauzbärtchen. "Wir. Sind. Wieder. Da.", sagt er. Der Billeteur entwertet die Eintrittskarte des Herrn. Anstandslos. Auf der Feststiege der Oper angekommen, reißt der Uniformierte den rechten Arm in die Höhe und schreit: "Heil Hitler!" Jetzt erst stürzen sich zehn Staatspolizisten auf den Mann. Herr Hitler wird abgeführt. Blumen und Portwein Im Ballsaal bleibt der Vorfall unbemerkt. Die neue österreichische Regierung hat sich im ersten Rang versammelt. Mittelloge. Die Außenministerin strahlt, die Vizekanzlerin entdeckt in einer gegenüberliegenden Loge Bekannte und grinst, der Verteidigungsminister steht stramm und versucht staatstragend zu schauen. Wolfgang Schüssel verzieht die schmalen Lippen zu einem seligen Dauerlächeln. Er war schon oft auf dem Wiener Opernball, dem Ball der Republik Österreich. An diesem Donnerstag ist er jedoch zum ersten Mal als Bundeskanzler hier. Schüssel beugt sich huldvoll über die Brüstung. Bundespräsident Thomas Klestil lächelt gequält. Und in der Loge des Bauunternehmers Lugner steht die Moderatorin Nadja Abd El Farraq, auch "Naddel" genannt, und filmt alles mit ihrer Videokamera. Unten, auf dem Tanzparkett, schreiten 200 junge Tänzer aufgeregt in den Saal die Burschen im Frack, die Mädchen im weißen Kleid und mit Krönchen. Der Duft von portugiesischen Orchideen liegt in der Luft. "Portugal", so sollte das Motto des Opernballes lauten, zu Ehren des portugiesischen EU-Ratspräsidenten Jorge Sampaio. Außer den roséfarbenen Blumen aus Madeira und 400 Liter Portwein ist davon nicht viel übrig geblieben. Der portugiesische Staatspräsident sagte nach der Angelobung der neuen Regierung vor einem Monat seinen Besuch in Wien kurzerhand ab. Mit den Freiheitlichen, die nun die halbe Regierungsmannschaft stellen, wollte er nicht tanzen. Die "New York Times" veröffentlichte am Donnerstag die "komplette Liste der internationalen Würdenträger": Der Präsident der Republik Kasachstan, Nursultan Nasarbajew, und die Frau des ukrainischen Präsidenten, Ludmilla Kutschma. Ende der Liste. Zwei Staatsgäste. Immerhin. Zwei Staatsgäste reichen aus, um den Herrn Bundespräsidenten und seine Frau Margot sitzordnungstechnisch von den anderen Regierungsmitgliedern zu trennen. Die Klestils müssen nicht bei Schüssel bleiben. Der Bundespräsident hat diese Koalition nicht gewollt, hat monatelang versucht, die Regierungsbeteiligung der rechtspopulistischen Freiheitlichen Partei (FPÖ) zu verhindern. Wenigstens eine Begegnung bleibt ihm an diesem Abend erspart: Jörg Haider ist nicht gekommen. Seit Montag ist er zumindest offiziell nicht mehr Chef seiner Partei. Er hat versprochen, sich künftig mehr um sein Bundesland Kärnten zu kümmern. Dort ist der Landeshauptmann an diesem Abend geblieben. Und stört das Fest nicht mit seiner "Mikrofon-Nymphomanie", die ihm ein Politiker des Koalitionspartners ÖVP kürzlich attestierte. "Alles Walzer." Mit diesen Worten eröffnet Robert Hysek von der traditionsreichen Wiener Tanzschule "Ellmayer" wie jedes Jahr den Ball. Diesmal klingt es, als sei Hysek bestellt, dem offiziellen Österreich Mut zuzusprechen. Alles Walzer, alles bestens. Alles in Ordnung, und es bleibt so, wie es immer war. Wir müssen nur fest daran glauben. Dann wird alles wieder gut. "Und viel Vergnügen", sagt Hysek noch. Am Donnerstagvormittag sprach Wolfgang Schüssel im Parlament. Der Kanzler sagte: "Österreich ist noch immer ein Vorbild." Der Kanzler meinte: Wenn wir es oft genug wiederholen, dann glauben wir es selbst irgendwann. Die Europäische Union wird sich schon beruhigen, und bis dahin tun wir so, als sei nichts. Alles in Ordnung. Als "letztes Aufflackern der Alt-68er- und der Internet-Generation" bezeichnete Schüssel die Großdemonstration vom 19. Februar. 200 000 Menschen rasselten damals auf dem Wiener Heldenplatz mit ihren Schlüsseln gegen Schüssel und seine Regierung. Auf dem Heldenplatz, wo die Wiener 1938 Adolf Hitler entgegenjubelten. Auch die Proteste im Inland werden nachlassen, glaubt Schüssel. Am Donnerstag protestieren 15 000 Menschen gegen den Opernball. Trillerpfeifen, Trommeln, Dudelsäcke man hat sich vorgenommen, laut zu sein, sehr laut. Wer kein Instrument hat, schlägt mit einem Kochlöffel auf einen Topfdeckel. "Wi-der-stand! Wi-der-stand!", skandieren die Demonstranten. Konfetti rieselt über die Polizisten. Eier fliegen. Knallkörper krachen. Die "Bonzen" in der Oper sollen hören, dass das Volk mit der neuen Regierung nicht einverstanden ist. Doch die Bonzen hören nichts. 1 840 Polizisten riegeln das Opernhaus auf der Wiener Ringstraße großräumig ab. Die Demonstranten kommen nicht näher als 100 Meter an das Gebäude heran. Und die Minister wollen auch gar nichts hören. "Freundlich gewinkt" "So viele waren es ja gar nicht", sagt Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer später. Sie lächelt gütig. Ja, die Kundgebungsteilnehmer hätten sich schon bemerkbar gemacht, als sie, die neue FPÖ-Chefin, vorbeigefahren sei. Na und? "Die Demonstranten haben mich erkannt und freundlich gewinkt." Außenministerin Benita Ferrero-Waldner von der konservativen ÖVP findet es schade, dass keine ausländischen Gäste da sind schade für die ausländischen Gäste, natürlich. "Der Herr Sampaio hätte sicher einen wunderbaren Abend hier verbracht", sagt sie. Frau Ferrereo-Waldner hat ihre Frisur mit Glitzerspray veredelt. Ihr Haar glänzt. Sie strahlt. Die Außenministerin amüsiert sich wirklich: "Es ist so schön wie jedes Jahr", jubelt sie beschwingt. Jetzt will sie endlich tanzen und geht Händchen haltend mit ihrem Mann davon. "Ein toller Abend" ist es auch für den erst 31 Jahre alten freiheitlichen Finanzminister Karl-Heinz Grasser. "Ich habe viele deutsche Wirtschaftskapitäne getroffen. Es ist nicht wahr, dass niemand in Österreich investieren will." An die Namen seiner Gesprächspartner kann er sich leider nicht erinnern. FPÖ-Verteidigungsminister Hebert Scheibner bleibt in einem Gang im Gedränge neben der US-Botschafterin Kathryn Hall stecken. Er streckt ihr die Hand entgegen. Sie zuckt. Dann erwidert sie den Gruß. Scheibner unterhält sich "blendend", wie er später sagt, Politik sei an diesem Abend kein Thema. Für den österreichischen EU-Landwirtschaftskommissar Franz Fischler sollte dieser Abend ein Familienfest sein. Fischlers Tochter Ursula gehört zu den tanzenden Debütantinnen. Sie darf bei der Polonaise in der ersten Reihe gehen. Und der Herr Papa schaut in der Loge zu. Dann flaniert er durchs Haus, kommt zurück, lässt sich erschöpft auf die Sitzbank seiner Loge fallen und stöhnt: "Das Politisieren lässt sich nicht ganz vermeiden." Hans Mahr wollte eigentlich Ski fahren gehen. Nun ist er doch in die Oper gekommen. "Aus Trotz. Ich lasse mir von den deutschen Medien nicht vorschreiben, wo ich hingehen darf", sagt der Chefredakteur des deutschen Fernsehsenders RTL. Mahr ist Sozialdemokrat. Er sympathisiert nicht mit der neuen schwarz-blauen Regierung. Dennoch sagt er: Jetzt erst recht. Ein trojanischer Esel Die Österreicher sagen immer mal wieder "jetzt erst recht". 1986 wurde Kurt Waldheim mit diesem Slogan Bundespräsident. Bei einer Demonstration wurde damals ein Holzpferd durch die Straßen Wiens getrieben. Um Waldheim daran zu erinnern, dass er einst bei der SA mitgeritten war. Am Donnerstag ziehen Demonstranten einen zwei Meter hohen trojanischen Esel, der mit einem schwarz-blauen Mascherl geschmückt ist. Wolfgang Schüssel trägt Mascherl. "Wi-der-stand!" In der Oper bringt man Schüssel mehr Respekt entgegen. Ein Teil des Porsche-Clans besucht die Loge des Kanzlers. Siemens-Boss Heinrich von Pierer auch. Jürgen Schrempp von DaimlerChrysler muss sogar zehn Minuten warten, bevor er Schüssel seine Aufwartung machen darf. Auch Bundesbankpräsident Ernst Welteke kommt. Er sagt: "Was hat dieser Ball mit Politik zu tun?" Seine Frau sagt: "Wenn es andere Machtverhältnisse gibt, kommen wir das nächste Mal noch lieber." Der deutsche Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt verabschiedet sich erst gegen zwei Uhr. Er soll Schüssel seine Unterstützung zugesichert haben. Die Sanktionen gegen Österreich seien ohnehin ein "Blödsinn", soll er gesagt haben. Der Kanzler bleibt mit seinen engsten Vertrauten in der Loge zurück. Er amüsiert sich bei einem Glas Bier über Karikaturen, die ihn als Asterix und Jörg Haider als geknebelten Troubadix zeigen. Er erzählt von Boogie-Kursen, die er in seiner Jugend veranstaltet hat. "Politik ist nicht das Wichtigste", sagt er noch. Alles Boogie. Der verkleidete Hitler war ein Schauspieler, Hubsi Kramer. In dem Film "Schindlers Liste" hatte er schon einmal einen Nazi-Offizier gespielt. Für die Hitler-Rolle wurde Kramer von den Veranstaltern des so genannten "Balles des schlechten Geschmacks" engagiert, der in den vergangenen Jahren den Opernball konterkariert hatte. Diese Gegenveranstaltung wurde heuer abgesagt. Die Begründung: "Der schlechte Geschmack des Opernballes ist nicht zu übertreffen." REUTERS/ACHIM BIENIEK "Wir. Sind. Wieder. Da. " Der Schauspieler Hubsi Kramer protestierte mit einer Provokation gegen den Opernball. Er kam bis zur Festtreppe.

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